Über das Stipendienprogramm

Programmziele

Das Stipendienprogramm der Deutschen Wirtschaft ermöglicht Studierenden und jungen Graduierten erste Arbeitserfahrungen in deutschen Unternehmen in Deutschland zu sammeln. Damit leistet das Programm einen Beitrag zur praktischen berufsbezogenen Aus- und Weiterbildung junger Menschen, die grenzüberschreitend denken und die wirtschaftliche Entwicklung ihrer Heimatländer gestalten.

Hintergrund

Der Stipendienprogramm der Deutschen Wirtschaft für die Länder des Westlichen Balkans wurde nach dem Attentat auf Zoran Djindjic, den ersten demokratisch gewählten Premierminister Serbiens, durch den Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft (OA) und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) initiiert.

Zoran Djindjic verbrachte mehrere Jahre seines Lebens als Dissident in Deutschland, promovierte dort und integrierte sich in das politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben. Nach seiner Rückkehr nach Serbien im Jahr 1989 blieb Deutschland für ihn weiterhin ein Vorbild. Während seiner politischen Karriere stand er in engem Kontakt mit der Deutschen Wirtschaft, die seine Übergangsreformen in Serbien stets unterstützte. Nach seiner Ermordung im März 2003 beschloss die Deutsche Wirtschaft, die Verantwortung für eine der Leitideen des serbischen Politikers zu übernehmen: die Ausbildung junger Menschen. Für Zoran Djindjic stellten junge Menschen und ihre Ausbildung, Erfahrung und Motivation das größte Potential eines jeden Landes dar. Ihnen sprach er eine besonders wichtige Rolle bei der Europäisierung und Demokratisierung eines jeden Landes zu. Durch den klaren Fokus auf die Aus- und Weiterbildung junger Menschen folgt das Stipendienprogramm der Deutschen Wirtschaft einer der Leitideen des proeuropäischen serbischen Premierministers.

Das Stipendienprogramm wurde in einer gemeinsamen Initiative des Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft (OA) und des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) nach dem Attentat auf Zoran Djindjic im Jahr 2003 initiiert. Es wird im Auftrag des BMZ durch die Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) durchgeführt. Federführend in der Umsetzung ist der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft (OA), in Serbien in Kooperation mit der Zoran Djindjic Stiftung.

Zu Ehren Zoran Djindjics trägt das Programm in Serbien seinen Namen – Zoran Djindjic Stipendienprogramm der Deutschen Wirtschaft für die Länder des Westlichen Balkans.

Entwicklung

Das Stipendienprogramm wurde im Jahr 2003 als bilaterales Projekt zwischen Deutschland und Serbien initiiert und 2007 um Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kroatien und Nordmazedonien erweitert. Aus einem bilateralen Projekt mit maximal 25 Teilnehmern wurde ein regionales Programm mit fünf teilnehmenden Ländern und bis zu 50 Stipendiatinnen und Stipendiaten. Nach einer erneuten Erweiterung im Jahr 2009 um Kosovo und Montenegro erhöhte sich die Zahl der Stipendien auf 60. Seit 2023 nehmen jährlich bis zu 65 Stipendiatinnen und Stipendiaten am Programm teil.

In den vergangenen 20 Jahren entwickelte sich das Stipendienprogramm zu einem best-practice Beispiel einer regionalen Public Private Partnership, das sich über die Bereiche Bildung, Wirtschaftsentwicklung und regionale Aussöhnung erstreckt. Seit der Initiierung im Jahr 2003 haben mehr als 260 führende deutsche Unternehmen an dem Programm teilgenommen und Praktikumsplätze für mehr als 1.000 Stipendiat:innen zur Verfügung gestellt.4

Partner

Das Programm ist ein erfolgreiches Beispiel für die gelungene Kooperation der Deutschen Wirtschaft mit der Entwicklungszusammenarbeit des BMZ. Aus Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung wird ein monatliches Stipendium bereitgestellt, von dem die täglichen Lebenskosten gedeckt werden können. Die teilnehmenden Unternehmen übernehmen ergänzend dazu die Kosten für die Unterkunft und Versicherung und stellen die erforderlichen Betreuungs- und Managementkapazitäten bereit. In den vergangenen 20 Jahren haben sich bereits mehr als 260 Unternehmen an dem Stipendienprogramm beteiligt. Das langjährige und aktive Engagement vieler deutscher Unternehmen ist eine der wichtigsten Grundlagen für das Stipendienprogramm.

Die Partnerstruktur bei der Durchführung des Programms ist vielfältig und setzt sich aus Institutionen der organisierten Wirtschaft, der Entwicklungszusammenarbeit sowie den deutschen Botschaften in den Ländern zusammen und wird ergänzt durch deutsche und regionale Bildungs- und Ausbildungseinrichtungen.

Das Netzwerk der Auslandshandelskammern ist ein starker Partner bei der Durchführung des Projekts. Die Deutsch-Kroatische Industrie- und Handelskammer, die Deutsch-Serbische Wirtschaftskammer, die Delegation der Deutschen Wirtschaft in Nordmazedonien, die Delegation der Deutschen Wirtschaft in Bosnien und Herzegowina, die Kosovarisch-Deutsche Wirtschaftsvereinigung sowie die Deutsche Industrie- und Handelsvereinigung in Albanien unterstützen bei der Programmbewerbung, der Akquise von Unternehmen und begleiten den Auswahlprozess der Teilnehmer:innen.

Die deutschen Botschaften in der Region sind ein unverzichtbarer Partner in den Programmländern. Sie unterstützen das Stipendienprogramm der Deutschen Wirtschaft regelmäßig bei der Bekanntmachung, stellen Räumlichkeiten für die Durchführung der Auswahlgespräche bereit und stehen als Ansprechpartner bei der Beantragung von Aufenthaltsgenehmigungen zur Verfügung. Dies gilt ebenso für die Mitarbeiter der GIZ Länderbüros und der GIZ in Deutschland, die die Umsetzung des Programms vor Ort auf vielfältige Art und Weise ermöglichen.

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